Abenteuer Thunfisch

Der KO Angeltag

Bevor wir zu Andy ins Wallercamp gefahren sind, haben wir erst einmal einen Abstecher, auf eine Tasse Kaffee nach Venedig gemacht.

Dann hieß es:

Mitte April sind wir bei gut 30 km / h Wind und 1 bis 2 Meter hohen Wellen mit Andy Gutscher aufs Meer zum Thunfischangeln raus gefahren, um eines der schönsten Geburtstagsgeschenke meines Lebens einzulösen.

Zunächst ging es darum die Oberfläche nach Spuren von Thunfischen abzusuchen, stechende Möwen sollten ein untrügliches Zeichen sein. Mittlerweile suchten wir schon fast 3 Stunden, weiße Kronen bildeten sich auf den Spitzen der Wellen und von dem Seegang ist mir schon ganz übel geworden. Wir waren das einzige Boot da draußen, kein anderer hat sich bei dem Wetter rausgewagt. Mein Kreislauf „spielte verrückt“ in einer Minute rannen mit die Schweißperlen von der Stirn und Minuten später
fing ich vor Kälte an zu zittern. Meine Gesichtsfarbe war verschwunden. Deswegen fragte Andy mich ob wir wieder rein fahren sollen. Ich sagte auf keinen Fall, wir fahren weiter!!!

Langsam lies der Wind nach und die See beruhigte sich und auf einmal fanden wir die Vögel, dicke Thune durchbrachen darunter die Oberfläche.

Bei einem der ersten Würfe biss ein Thun an! Osti drillte mit aller ihm zur Verfügung stehenden Kraft, immer wieder zog der Fisch rasend schnell die Schnur von der Rolle bei fast geschlossener Bremse.

150 Meter in unter einer Minute! Deshalb mussten wir fast permanent hinterher fahren, da sonst ruckzuck die Spule leer gewesen wäre.

Nach ca. eine Stunde konnte Osti nicht mehr und er musste sich hinlegen, um nicht zu sagen, dass er vor Erschöpfung fast zusammengebrochen ist.

Mit letzter Kraft konnte er mir noch die Rute übergeben und dann drillte ich mit frischen Kräften weiter. Da der Fisch sich überhaupt nicht beeindrucken ließ, (der Thun zog die Schnur runter, als hätte ich den Freilauf drin) drehte unser Guide Andi die Bremse, Stück für Stück immer fester zu.

Nach weiteren 30 Minuten drückte eine große Welle das Boot hoch, während dessen der Fisch mit unglaublicher Kraft gleichzeitig in die Tiefe stürmte. Der Druck auf das Material wurde so gewaltig, dass die sehr teure Spezialrute in meinen Händen zerbrach. Ich war einen Augenblick lang sehr schockiert und befürchtete den gewaltigen Fisch nun zu verlieren.

Ich rief: „Osti ich brauch Dich“ Osti sagte: „Chris ich kann meine Finger nicht bewegen“ Ich: Osti Du musst!!!

Osti mobilisierte mit eisernen Willen seine letzten Kräfte, stand auf und sagte „was soll ich tun?“ Osti „du nimmst die Spitze, ich das Rollenteil und Andy kämpft mit dem Fisch in dem er die Schnur mit Händen und Handschuhen einholt.

WIR haben am Ende gemeinsam einen stattlichen Thun von ca. 80 kg fangen können.

Andy sagte: „so Jungs weiter geht’s, da sind noch welche“ mit einem breitem Grinsen im Gesicht. Wir mussten dankend ablehnen, wir waren zu erschöpft um uns erneut mit einen Thun anzulegen und das kommende Thunfischen für den nächsten Tag zu einem Zanderangeln umbuchen. Sogar am nächsten Tag spürten wir noch deutlich alle unsere Glieder
vom Kampf mit dem Thunfisch, obwohl wir uns reichlich mit Holzfällergel eingerieben haben. Das war der mit Abstand härteste und beste Angeltag meines ganzen Lebens! Für das nächste Mal muss ich mich unbedingt, physisch / sportlich deutlich besser vorbereiten. Außerdem möchte ich mich bei unserem Guide Andi Gutscher ganz herzlich bedanken, denn ohne sein Wissen hätten wir dieses große Angelabenteuer nicht bestehen können. Das wir eines Tages wieder kommen, ist nicht die Frage! Sondern nur wann es sein wird!