Reise ins Po-Delta

Im März 2008, als es hier noch schneite, fuhren meine Frau und  ich  mit dem Zelt im Gepäck  zum Wallerangeln ins ca. 800 km entfernte Italien, in das Podelta. Auto & Trailer konnten wir gegen eine Gebühr  von 10€ je Tag sicher in Andys Wallercamp abstellen. Wenn es die Zeit erlaubt, sind die Betreiber auch sehr gerne bereit bei der Besorgung der Angellizenz und sonstigem zu helfen.

Die Slippstelle ist öffentlich zugänglich, kostenlos und ca. 100m von Andys Wallercamp entfernt. 

Wer kein eigenes Boot hat, kann selbstverständlich im Camp eines der zahlreichen Angelboote mieten. 

Nach sorgfältigem Aussuchen der Angelstelle, bauten wir unser kleines Camp auf. Zuvor mussten wir den nötigen Platz von Ästen, Sträucher und Unrat befreien.

Mit letzer Kraft warf ich in der Dämmerung  noch die 3 Welsangeln irgenwie ins Wasser, sicherte sie ab, um gleich darauf tot Müde ins Bett zu fallen. 

Um 06.30 Uhr erst ein zaghaftes piepen meines Bissanzeigers. Sofort waren meine Sinne  100% geschärft und nur Sekunden später ging die Post ab! Piep …….piiiep! Raus aus dem Schlafsack, zur Rute gerannt, die Sicherheitsbänder entfernt und Anschlag gesetzt, aber mit Gefühl !  Der Sitzt !   Ist es ein Guter???   Er zieht raus in den Strom und meine Rute ist kurz vorm Brechen, doch ich kann den Fisch nicht aufhalten. Jetzt ist klar, es handelt sich um einen guten Waller. Meine Spule leert sich immer mehr und wann kommt Margret mit dem Boot? Unerwartet taucht aus dem Nebel ein Boot von Andys Wallercamp auf, der Mario (Andys Bruder) mit Gästen. „Brauchst du Hilfe“, fragte mich Mario?  “ ja, ihr kommt genau richtig „, Sie holten mich ab und der Wels zog das große Boot erstmal 200m Fluß aufwärts, bis er sich das erste mal zeigte. Nach einigem hin und her konnten wir Ihn ins Boot hiefen

Das Maßband zeigte bei diesem Fisch eine Länge von 192 cm. Gemessen wird vom geschlossenen Unterkiefer bis zum Schwanzflossenende. 

Unglaublich, dass sich gerade immer wieder die großen Welse genüsslich Tauwürmchen schmecken lassen, so wie auch dieser Fisch. Seht euch die Größe des Schädels an und dann so ein kleines Würmchen.

Nach dem Mario den Gesundheitszustand durch leichtes Drücken mit 1 Finger zwischen den oberen Barteln geprüft hat, haben wir dem Fisch, so wie dort üblich, die Freiheit geschenkt.

Wer auf dem Po angeln will sollte wissen, dass dort große Schiffe verkehren, deren Wellen nicht zu unterschätzen sind.

In den folgenden Tagen gab es zwar noch einpaar Wels- und Zanderbisse, jedoch war ich nicht in der Lage diese in Fangerfolg umzusetzen, bis auf das kleine Welslein, dass hier meine Frau an der Angel hält.  

Trotz einer gewissen Armut an Singvögeln  gibt es dort eine reichhaltige Welt an Tieren zu beobachten, so wie z.B. diese Eidechse.

Dieser Kormoran.

Oder dieser Fischotter.

Bleibt zu sagen, dass ich die Welsdichte am Po nicht für das  beste Gebiet Europas halte, aber die größten Waller sind zahlenmäßig dort zu finden. So kommt der aktuelle Igfa Weltrekord mit einer Länge von 2,52m und einem Gewicht von über 100 kg aus diesem Fluß(siehe News). Das gute am Po-Delta ist, dass man den Angelurlaub mit einem Ausflug nach Venedig verbinden kann.

So wie hier, fällt der Putz an vielen Stellen von den Häusern. 

Wunderschönes Boot

Gondolliere in Aktion 

Der Markusplatz, ist die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt mit den wucher Parkhausgebühren.

Im Parkhaus von Venedig muss das Auto offen bleiben, der Schlüssel im Zündschloß stecken und die Geschäftsbedingungen geben darüber Auskunft, dass bei Verlust von Gegenständen  aus dem  Auto  keine  Haftung  übernommen wird. Das ist auch ein Teil von Venedig!