Am Po 2011

Wieder mal an den Po!

Im Juli 2011 fuhren wir mit meinem neuen Boot wieder mal für eine Woche an den Po.
In der Nähe von  Ariano schlugen wir in einem Laubwald  unser Lager auf. 

Gegenüber meiner Angelstelle, im „kleinen Po“, befand sich viel versunkenes Holz, ein ideales Versteck für Fische. Die Wassertiefe betrug dort um die 6m. Genau dort zu angeln habe ich bewusst vermieden, da die schweren Fische genau in das Astwerk steuern um dort Schutz zu suchen.

Nachdem wir unser Camp aufgebaut hatten, machten wir uns gleich daran Köderfische zu besorgen. Margret fing dabei diesen schönen 3 Pfund Brachsen.

Günther, ein sehr freundlicher, kompetenter Guide von „Andys Wallerknaller“, fütterte die Angelstelle schon 3 Tage vor unserer Ankunft an. Wie besprochen, bauten wir am Morgen gemeinsam meine Ruten nach den Erfahrungen von Günther auf und warteten dann auf einen Biss. Beim gemeinsamen Frühstück fragte ich Günther: Na, wann kommt der erste Biss“ Günther schmunzelte und sagte: „um 11 Uhr“! Ich antwortete: „na dann……“kann ich ja in Ruhe weiter Frühstücken“ Gerade setzte ich die Kaffeetasse ab und beendete mein Frühstück , als der Bissanzeiger heftig Signal gab. Ich rannte an die Rute und nahm die Angel zum Drill auf. Dann fragte ich Günther wie spät es sei, er sagte: „11:05 Uhr“! Nach einiger Zeit machte sich der Fisch in einem versunkenen Baum fest, doch gemeinsam konnten wir ihn mit dem Boot befreien. Nach insgesamt 40 Minuten spannenden Drill konnte ich diesen 10,3 kg Karpfen landen.

Später fragte ich Günther woher er weiß, dass um 11:00 Uhr ein Fisch anbeißt. Er sagte, das hängt mit den Gezeiten im Meer zusammen und wenn dann die Strömung von Ebbe zu Flut wechselt, hat das Wasser eine geringe Fließgeschwindigkeit und die Fische beißen pünktlich.

Günther hat seinen Preis. Wenn ihr mich fragt, ob dieser junge Mann auch sein Geld wert ist, dann sage ich euch:

Der Po ist nicht immer ein einfach zubeangelnder Fluss. Die Wahrscheinlichkeit ein paar wirklich gute Fische zu fangen, steigt mit Günher erheblich. Es macht Sinn, Günther am Anfang des Angelurlaubes zu buchen, er kann euch wichtige Tricks verraten um auch in den darauf folgenden Tagen erfolgreich zu sein. Er angelt das ganze Jahr, fast jeden Tag und sein Herz schlägt für das Angeln und für seine Welse ! Ist es auch schon der „1000ste“ Großfisch, Günther ist immer mit einer riesen Begeisterung dabei! Ich finde er ist jeden Cent wert, denn mir hat es richtig Spaß gemacht mit ihm zuangeln.

Vielen Dank für die schöne Angelzeit!

Erst in der Abenddämmerung bissen dann diese 2 Welschen auf Bolie!

Am darauf folgenden Morgen biss dieser schöne Karpfen, nach dem er die Rolle fast leer gezogen hat, beschloss ich den Fisch vom Boot aus zu drillen. Der Fisch zog vom linken ins rechte Ufer und umgekehrt, ständig war ich bemüht den Fisch aus den Bäumen zu halten, dies ist leider nicht immer gelungen. Leider hatte ich nichts zu trinken an Bord und die italienische Sonne bruzelte mich während des Drilles erbarmungslos. Die ersten Schwächeerscheinungen stellten sich ein. Trotzdem konnte ich den Fisch nach über 2 Stunden drill und einer zurück gelegten Strecke von 1,3 km flussabwärts keschern.

Das Paradies kann auch zur Hölle werden! Die Mücken waren in diesem Sommer eine besonders lästige Plage. Am 2ten Tag habe ich bei 200 Stichen aufgehört zu zählen und alleine meine linke Schulter, sah dann so aus. Nein….ich hatte keine Pocken! Das hat unbeschreiblich gejuckt, „zum aus der Haut fahren“ Aber überall waren Fische große und auch kleine, da kann ich doch nicht abreisen!

Neues Motto: Durchhalten, durchhalten, durchhalten……..

Am schlimmsten war es zur Zeit der Dämmerung, während mitten in der Nacht und zum Beispiel in der Sonne kaum eine Mücke anzutreffen war. In einer Woche haben meine Frau und ich über 2 Liter Autan versprüht. So konnten wir einigermaßen „überleben“.

Wenn die Fische beißen hält man so einiges aus, wir hatten so gar einen Doppeldrill. Margret 1 Barbe von 2 kg und ich ein Zander von 1,5 kg.

Hier beider Fische zusammen!

gefolgt von einen starken 13 kg Fisch

„Sag mal Hallo“

Es folgte wieder eine kleinere  Barbe, gefangen auf Boilie

Ein guter Fangtag, alle Fische schwimmen wieder munter im Fluß 6 Karpfen und 1 gute Barbe durfte sich auf die Freiheit freuen.

Wieder ein Welslein auf Bolie

Fisch auf Fisch ging in den Kescher und zeigte den beeindruckenden Fischreichtum des kleinen Nebenflußes vom großen Strom Po. Sowie diesen schönen Wildkarpfen.

Oder dieser 110cm lane Wels, der Bolie zum fressen gern hat.

In der Nacht biss dieser kleine Wels, auf eine alte stinkende Flußmuschel, die im Fluß an der Oberfläche trieb. Dieses Foto habe ich in der Dunkelheit selbst fotographiert. Sieht ganz leicht aus, ist es aber nicht.

Leider habe ich in dieser Woche nicht das Glück gehabt einen wahrhaft kapitalen Wels zu fangen, obwohl es dort sehr große Fische gibt. Das ist für mich auch nicht entscheidend. Viel wichtiger ist es doch, schöne Stunden am Wasser verbracht zu haben! Abstand vom Alltag zu gewinnen und die Ruhe in der Natur genießen zu können. Wenn die gefangenen Fische auch nicht zu den größten gehören, so hat es mir trotzdem viele Freude bereitet sie zu fangen. In meinem Angelverein Steinenbronn, können die Angler von solchen Fängen in unserem Vereinsgewässern nur träumen.

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